Lestes sponsa (Hansemann, 1823)

Gemeine Binsenjungfer

Lestidae, Teichjungfern | Odonata-Libellen




Beschreibung

Das Areal dieser als eurosibirisches Faunenelement geltenden Spezies reicht von Nordspanien und Westeuropa bis nach Nordasien. In Finnland dringt sie bis zum Polarkreis vor. Im Westen und insbesondere im Süden Europas ist sie recht selten, in Mittel- und Nordeuropa dagegen häufig.

Bevorzugte Lebensräume sind fischlose, verkrautete, besonnte Tümpel, Teiche, Gräben und Moore. Zeitweiliges Trockenfallen von Teichen können die Eier der Gemeinen Binsenjungfer unbeschadet überstehen. Die Flugzeit beginnt im Mai und endet im Oktober, im August erreicht sie ihren Höhepunkt. Die Tiere sind sehr gesellig; oft tritt die Art auch syntop mit der Glänzenden Binsenjungfer auf. Eine Population kann aus mehreren hundert Individuen bestehen. Die Libellen jagen in Ufernähe kleine Insekten; in der aquatilen Larvenzeit stehen kleine Krebse und Insekten auf dem Speiseplan. Die Larven gelten als sehr gefräßig und können bei hoher Bestandsdichte das Vorkommen anderer Kleinlibellen unterdrücken.

Die Kopulation findet libellentypisch statt, indem Männchen und Weibchen sich aneinanderklammern und ein Paarungsrad bilden. Die Partner bleiben auch während der Eiablage zusammen. Das Weibchen ritzt mit seinem Legestachel einen Stängel oder ein Blatt einer Wasserpflanze an. Die Eier werden zu je zwei bis dreien in die Pflanze eingestochen. Die Ablage beginnt über Wasser, dann tauchen die Tiere rückwärts immer weiter unter. Die Eier entwickeln sich im nächsten Frühjahr. Die Larven sind danach zuerst träge. Nach sechs bis acht Wochen sind sie ausgewachsen und steigen aus dem Wasser.

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