Aeshna mixta Latreille, 1805
Herbst-Mosaikjungfer
Aeshnidae, Edellibellen | Odonata-Libellen
Beschreibung
Die Art ist vor allem in Mittel- und Südeuropa sowie in Nordafrika weit verbreitet. Als nördlichstes Vorkommen wird Süd-Norwegen genannt und die Verbreitungsschwerpunkte liegen in den Tiefebenen und Flusstälern des südlichen Mitteleuropas.
In den Monaten Juli/August bis Oktober ist die sehr lebhafte Art an pflanzenreichen stehenden Gewässern anzutreffen – im Mittelmeerraum beginnt die Aktivität bereits im Juni. Bevorzugt werden Weiher mit Schilfgürtel oder Seggenrieden in ausgedehnten Verlandungszonen. Ihre Flüge können recht ausgedehnt sein, so dass man diese Libellen auch auf Wiesen in einiger Entfernung zum Gewässer antrifft.
Die Männchen fliegen auf der Suche nach einer Partnerin die Ufer des Gewässers auf und ab. Diese Patrouillenflüge können Uferstrecken von über 100 Metern Länge umfassen. Die Paarung erfolgt teilweise in der Luft und dauert zwischen 20 Minuten und einer Stunde. Die Paarungsräder sind allerdings auch häufig an Schilfblättern oder Zweigen in einem bis zwei Metern Höhe zu sehen. Unmittelbar nach der Kopulation sticht das Weibchen die Eier vor allem in schwimmende abgestorbene Pflanzenteile ein.
Männchen sind schon bei Umgebungstemperaturen ab etwa 10 °C aktiv, sofern gleichzeitig die Sonne scheint. Weibchen fliegen meistens erst bei Temperaturen ab 13 °C. Damit zählt die Herbst-Mosaikjungfer zu den Edellibellen mit den niedrigsten Aktivitäts-Schwellentemperaturen. Mit dem Beginn der Phase anhaltender Nebel oder feucht-kühler Witterung im Herbst endet die Flug- und Lebenszeit der Imagines.
Die Eier werden relativ spät gelegt und überwintern als solche, die Larven schlüpfen erst im darauffolgenden Jahr. Aus diesem Grund kann die Herbst-Mosaikjungfer auch an Teichen existieren, die im Winter trockenfallen bzw. abgelassen werden. Eine weitere Überwinterung erfolgt manchmal als beinahe ausgewachsene Larve. Sonst findet die Metamorphose zur Imago noch im Larvenschlupfjahr statt.
Nachdem die Herbst-Mosaikjungfer ihr Areal in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten ausgedehnt hat, gilt sie etwa in Deutschland gemäß Roter Liste nicht als eine gefährdete Art, sondern tritt stellenweise sogar sehr häufig auf. Regional und lokal können Bestände aber durchaus bedroht sein. Da Aeshna mixta Gewässer mit ausgedehnter Röhricht- und Großseggenvegetation bevorzugt, gehen Eingriffe und Beeinträchtigungen solcher Uferstrukturen (beispielsweise durch hohen Freizeitbetrieb und Bootsverkehr) zulasten der Art. Überhöhter Fischbesatz führt zu verstärktem Fraßdruck sowie Nahrungskonkurrenz in den Larvengewässern; insbesondere durch Graskarpfen wird zudem die Unterwasserflora zerstört. Entwässerungsmaßnahmen und Grundwasserabsenkungen haben eine beschleunigte Verlandung bzw. verkürzte Wasserhaltedauer kleinerer Oberflächengewässer zur Folge, was eine erfolgreiche Larvenentwicklung der Herbst-Mosaikjungfer verhindern kann.
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