Zygaena carniolica (Scopoli, 1763)

Esparsetten-Widderchen, Krainer Widderchen

Zygaenidae, Widderchen | Lepidoptera-Schmetterlinge




Beschreibung

Das Verbreitungsgebiet des Esparsetten-Widderchens reicht von Südfrankreich, Sizilien, dem Balkan, Kleinasien bis ins iranische Elbrusgebirge. Die Art ist auch auf den Adriatischen, Ionischen und einigen Ägäischen Inseln verbreitet. Im Norden ist das Esparsetten-Widderchen bis Weißrussland, Norddeutschland und Pommern beheimatet.

Das Esparsetten-Widderchen steht bundesweit auf der Vorwarnliste zur Roten Liste, in mehreren Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Sachsen, Nordrhein-Westfalen steht es als „gefährdet“ oder „stark gefährdet“ auf den Roten Listen.

Die Art bildet eine Generation, deren Flugzeit je nach Höhenlage von Juni bis Ende August reicht, wobei das einzelne Imago des Esparsetten-Widderchens eine Lebenserwartung von höchstens zwei Wochen hat. Die Falter sind eher träge Flieger; man findet sie oft zu mehreren auf einer Blüte versammelt. Erwähnenswert ist die Bildung sogenannter abendlicher „Parkstationen“, bei denen die Falter zu mehreren, dicht aneinander geschmiegt die Nacht verbringen. Dabei versammeln sich entweder männliche oder weibliche Tiere auf bestimmten Blüten oder dürren Halmen, obwohl ähnliche Blüten bzw. Halme in unmittelbarer Nähe unbesetzt bleiben. Der Auslöser für diesen Effekt wurde bisher noch nicht näher erforscht. Die Geschlechterfindung funktioniert bei Zygaena carniolica problemlos; oft kommt es unmittelbar nach dem Schlupf des Weibchens – noch bevor die Flügel vollständig entfaltet oder erhärtet sind – zur Kopula. Sie findet in diesem Falle in unmittelbarer Nähe des Schlupfortes statt. Mehrfachbegattungen sind üblich.

Die Raupen sind bis zu 20 mm lang und von gelblicher bis hellgrüner Farbe. Sie schlüpfen im August aus dem Ei und sind im Mai des folgenden Jahres ausgewachsen. Zu den Nahrungspflanzen der Raupen zählen Esparsette (Onobrychis viciifolia) und Hornklee (Lotus corniculatus). An einem Pflanzenstängel verpuppen sich die ausgewachsenen Raupen und schlüpfen ab Ende Mai aus dem Kokon.

Im Gewebe der Esparsetten-Widderchen befinden sich gifte Stoffe, wie Blausäure, Azetylcholin und Histamin. Es ist deshalb für eventuelle Fressfeinde ungenießbar. Vor seiner Giftigkeit warnt es mit seiner markanten und auffallenden Farbe, wissenschaftlich wird dieses im Tierreich verbreitete Phänomen als Aposematismus bezeichnet.

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