Zeuzera pyrina (Linnaeus, 1761)
Blausieb, Kastanienbohrer
Cossidae, Holzbohrer | Lepidoptera-Schmetterlinge
Beschreibung
Die Tiere kommen in ganz Europa vor und bewohnen sehr unterschiedliche Lebensräume. Man findet diese Art in Obstgärten, an Waldrändern, in Parkanlagen, Gärten und relativ jungen Alleen und Baumschulen. Die nachtaktiven Falter fliegen von Anfang Juni bis Ende August, die Raupe lebt vom August bis zum Juni des übernächsten Jahres.
Die Raupen ernähren sich vom Holz verschiedener Laubbäume, wobei sie in ca. 150 Laubhölzern gefunden wurden. Häufig fressen sie in Rotbuche (Fagus sylvatica), Kulturapfel (Malus domestica), Faulbaum (Frangula alnus), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). Man findet sie auch häufig in Zweigen der Weißbeerigen Mistel (Viscum album), im Osten Österreichs auch an der dort häufigen Eichenmistel (Loranthus europaeus). Im Allgemeinen werden junge Pflanzen und dünne Äste bevorzugt.
Nach der Paarung legen die Weibchen mittels ihrer Legestachel die Eier einzeln tief in Rindenspalten der Futterpflanzen. Die daraus schlüpfenden Raupen findet man von August bis April. Sie beißen Löcher und bohren sich in junge Stämme und Äste ein. Meistens stirbt der Baum dadurch, was in Obstplantagen große Schäden verursachen kann. Je älter sie werden, desto dicker müssen die Äste sein, jedoch halten die Raupen sich stets an junge Triebe. Am Ende ihrer Entwicklung lebt die Raupe in einem 30 Zentimeter langen und ca. einen Zentimeter breiten Gang, der in der Regel nach unten verläuft. An dessen Ende befindet sich die Puppenkammer, die mit einem sehr lockeren Gespinst ausgekleidet ist. In dieser Kammer überwintern sie, wobei der Kopf immer nach unten zeigt. Erst im Frühjahr verpuppen sie sich. Die Puppe ist sehr beweglich und kann mit Hilfe von Dornen am Hinterleibsende im Fraßgang auf und ab wandern. Zum Schlüpfen kriecht sie nach oben und durchstößt einen aus Spänen und Gespinstfäden hergestellten Pfropfen an der zuvor von der Raupe genagten Öffnung. Die gesamte Entwicklung dieser Tiere dauert zwei bis drei Jahre.
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