Ponera coarctata (Latreille, 1802)

Schmale Urameise

Formicidae, Ameisen | Hymenoptera-Hautflügler




Beschreibung

Die Schmale Urameise lebt vorwiegend an warmen Orten. Sie nutzt feuchte bis trockene Mineralböden auf offenen Flächen sowie in Gehölzen. Sie ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und teilweise recht häufig, allerdings wegen ihrer versteckten Lebensweise schwer zu entdecken. So sind die Tiere selten auf der Erdoberfläche zu beobachten, und auch die Nester sind sehr unauffällig. Sogar in urbanen Gebieten existieren Kolonien, zum Beispiel an Bahnstrecken oder in Blumenkästen sowie im Bodensubstrat von Straßenbäumen.

Die Koloniegründung findet unabhängig mit anfänglicher Monogynie statt. Später kommen unter Umständen weitere Königinnen hinzu (fakultative Polygynie). Die Staaten bestehen meist nur aus bis zu 60 Arbeiterinnen. Kolonien mit mehr als 135 Arbeiterinnen und drei reproduktiv tätigen Königinnen sind nicht bekannt. Die Arbeiterinnen jagen meist unterirdisch oder in der Streuschicht.

Die unterirdischen Nester sind von der Oberfläche aus kaum zu entdecken. Schmale Gänge führen tief in den Boden zu einer oder mehreren kleinen Kammern. Auch werden vorbereitete Hohlräume genutzt, wie zum Beispiel Gänge von Regenwürmern oder anderen Tieren. P. coarctata siedelt oft in der Nähe fremder Ameisenkolonien, mit denen sie problemlos koexistieren kann. Manche Forscher gehen daher allerdings von einer kleptoparasitären Lebensweise aus.

Diese Ameisenart ernährt sich wie die meisten Urameisen ausschließlich zoophag. Als Beute dienen alle möglichen unter der Erdoberfläche lebende Gliederfüßer und deren Entwicklungsstadien.

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