Lasius niger (Linnaeus, 1758)

Schwarze Wegameise, Mattschwarze Wegameise, Schwarze Gartenameise, Schwarzgraue Wegameise, Schwarz-graue Wegameise

Formicidae, Ameisen | Hymenoptera-Hautflügler




Beschreibung

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa, Asien, Afrika und Nordamerika. Sie ist die häufigste Ameise in Mitteleuropa. Man findet sie in nicht zu trockenen Habitaten, an Waldrändern ebenso wie in offenen Landschaften. 

Als sehr anpassungsfähiges Tier lebt sie auch in Gärten und Städten, wo sie sich unter Steinen, Baumrinde, im Rasen und in Mauerspalten verbirgt und auch in Häuser eindringt. Nahrung sind zuckerhaltige (hauptsächlich Honigtau) und proteinhaltige Substanzen (hauptsächlich Insekten). Die Tiere errichten ihre wenige Zentimeter hohen Nesthügel nur aus Erde und um Pflanzen (beispielsweise Grashalme) herum. Dadurch wird der nicht sehr stabile Bau etwas haltbarer, da die Pflanzen als Stützen für das Bauwerk dienen.

Die Geschlechtstiere schwärmen an warmen Hochsommertagen aus. Die Begattung findet im Fluge statt. Die Männchen sterben bald darauf, die Jungkönigin wirft die Flügel ab und gründet ein Nest. Sie verschließt sich in einer unterirdischen Kammer (claustrale Koloniegründung). Hier legt sie die Eier und zieht die ersten Arbeiterinnen auf. Bis zu 25 % erfolgt die Koloniegründung durch mehrere Königinnen (Pleometrose). Alle Königinnen bis auf eine werden in der Regel kurz nach der Gründungsphase durch die Arbeiterinnen oder die dominante Königin eliminiert und die Kolonie geht in eine Monogynie über.

Schwarze Wegameisen sind aphidophil, d. h., sie leben gern in Symbiose mit myrmekophilen Blatt-, Schild- und Wurzelläusen zusammen. Die Art der Symbiose ist eine Trophobiose, da die Ameisen Schutz gegen Nahrung gewähren. Sie beschützen diese vor Fressfeinden, überbauen bodennahe Zweige öfter mit einer aus Erdkrumen oder Sand hergestellten Schutzverkleidung und züchten Wurzelläuse im eigenen Nest. Um den Weg zu verkürzen, werden die Läuse auch auf Pflanzen in Nestnähe gebracht. Trophobiose kann auch mit der Gallwespe Andricus symbioticus bestehen.

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