Formica polyctena Förster, 1850

Kahlrückige Waldameise, Kleine Rote Waldameise

Formicidae, Ameisen | Hymenoptera-Hautflügler




Beschreibung

Die Kahlrückige Waldameise besiedelt Laubwaldungen und Nadelwälder aller Art und lebt auch in reinen Fichtenwäldern; An sonnigen Waldrändern erscheint sie zahlreich, dringt aber im Gegensatz zur Roten Waldameise (Formica rufa) auch tiefer in den Waldbestand ein. Der Verbreitungsraum reicht von Iberien bis zum Baikalsee. In Europa erstreckt sich das Areal von 42 Grad bis etwa 61 Grad nördlicher Breite. In Gebirgen kommt sie in Höhen bis zu 1.000 Metern vor.

Fast alle Nester sind polygyn. Nester, in denen nur wenige oder eine Königin leben, sind sehr selten. Im Frühjahr schwärmen die Ameisen. Nach der Begattung, die unmittelbar auf das Schwärmen folgt, stehen die Jungköniginnen vor zwei Optionen: Sie können in ein Nest der eigenen Art gehen oder eine neue Kolonie gründen, indem sie in ein Nest der Grauschwarzen Sklavenameise (Formica fusca) eindringen, die Formica fusca-Königinnen töten und selbst Eier legen. Wenn eine Kolonie zu groß geworden ist, bilden sich "Ablegernester". Diese bleiben noch für einige Jahre mit dem "Mutternest" verbunden. Der Ameisenhügel wird um einen alten Baumstumpf gebaut, doch die Nestbasis liegt unter der Erde. Baumaterialien sind Nadeln und kleine Zweige. Der Nadelhaufen stellt einen Wärmespeicher für die Ameisen dar. Das Nest kann einen Umfang bis zu drei Meter erreichen.

Die Nahrung von Formica polyctena besteht überwiegend aus Honigtau und Insekten, auch andere süße Säfte (z. B. Nektar oder Baumsäfte) und Pflanzensamen (Elaiosomen) werden genommen.

Die Kahlrückigen Waldameisen und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Diese Art gilt laut Roter Liste von Deutschland als ungefährdet.

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