Nepa cinerea,rubra Linnaeus, 1758

Wasserskorpion

Nepidae, Skorpionswanzen | Heteroptera-Wanzen




Beschreibung

Der Wasserskorpion kommt zerstreut in großen Teilen Europas, in Afrika und im nördlichen Asien (ohne China) vor. Daneben existieren nur wenige weitere Arten in der Gattung Nepa, darunter die blinde, höhlenbewohnende Nepa anophthalma und die amerikanische Art Nepa apapiculata. In Mitteleuropa ist der Wasserskorpion der einzige Vertreter seiner Gattung.

Ufernahe Flachwasserzonen stehender bzw. langsamfließender, schlammiger Gewässer bilden den bevorzugten Lebensraum. Zum Beutespektrum gehören Wasserflöhe, aquatile Insektenlarven bis hin zu jungen Kleinfischen und Larven (Kaulquappen) von Amphibien.

Wasserskorpione sitzen an Wasserpflanzen, im Schlamm oder auf alten Blättern, wo sie auf Nahrung lauern. Nähert sich ein Beutetier ihren Raubbeinen, klappt deren Fuß blitzschnell in Richtung Unterschenkel und das Opfer wird eingeklemmt. Die Tiere stechen die Beute mit ihrem Mundrüssel an und saugen diese anschließend aus. Das Atemrohr wird stets in Reichweite der Wasseroberfläche gehalten, es kommt nur selten vor, dass sich Wasserskorpione in tieferen Bereichen von Gewässern oder an Land aufhalten. Wenn sie nicht ansitzen oder ruhen, bewegen sie sich meist im Schreitgang pirschend auf dem flachen Grund fort.

Nach der Paarung im Frühjahr legt das Weibchen 10–20 Eier in verfaulten Pflanzenteilen oder Algenwatten ab. Die Eier besitzen mehrere (meist sieben) Atemfäden, die Kontakt zur Wasseroberfläche haben und der Versorgung mit Sauerstoff dienen. Die zwischen Mai und Juli aus den Eiern schlüpfenden Larven durchlaufen fünf durch Häutungen getrennte Entwicklungsstadien, bis sie etwa im September das Erwachsenenstadium erreichen. Die Überwinterung findet als Imago auf dem Grund von schlammigen Gewässern statt. Die Art kann ein Lebensalter von mehreren Jahren erreichen.

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Synonyme

Nepa rubra