Pholidoptera griseoaptera (De Geer, 1773)

Gemeine Strauchschrecke

Tettigoniidae, Laubheuschrecken | Ensifera-Langfühlerschrecken




Beschreibung

Die Gemeine Strauchschrecke ist von Nord-Spanien und von Irland bis auf die Halbinsel Krim und in den Kaukasus im Osten verbreitet. Insbesondere in Mitteleuropa tritt die Art häufig auf, nach Norden und auch im Mittelmeerraum ist sie seltener. Die Tiere besiedeln unterschiedliche Lebensräume mit mittelhohem bis hohem Pflanzenbewuchs, besonders Waldränder oder -lichtungen sowie Hecken und dichten Bewuchs entlang von Bachläufen, ferner hoch wachsende Wiesen und Ruderalflächen, Parks und Gärten. Häufig tritt die Art gemeinsam mit der Alpen-Strauchschrecke auf. Die Gemeine Strauchschrecke zählt zu den Erstbesiedlern von Kahlschlägen, sie meidet sandige Böden und fehlt entsprechend in Sandgebieten, wie etwa auf Binnendünen, dies auch dann, wenn ansonsten geeignete Bewuchsstrukturen vorherrschen.

Die Imagines ernähren sich hauptsächlich räuberisch von kleinen Insekten, wie Blattläusen oder Raupen, fressen aber auch Pflanzen, wie Löwenzahn, Labkräuter oder Brennnesseln. Die Larven ernähren sich anfangs ausschließlich von pflanzlicher Kost. Die Tiere benötigen nur wenig Wärme und sind bereits bei Temperaturen über 7 °C aktiv. Adulte Tiere haben eine versteckte Lebensweise und halten sich im hohen Gras oder zwischen krautigen Pflanzen auf, klettern auch auf Bäume, wo sie etwa in den Kronen von Grau- und Schwarz-Erlen nachgewiesen sind. Morgens sonnen sie sich, um schließlich im Laufe des Tages in die dichte Vegetation zu wandern. An kühlen oder feuchten Tagen halten sie sich auf der Sonnenseite ihres Habitats auf, ist es trocken und heiß, auf der Schattenseite.

Die Weibchen legen ihre Eier sowohl in den Erdboden als auch in abgestorbene Äste, Totholz und Ähnliches ab. Die Eier benötigen eine erhöhte Feuchtigkeit. Die Weibchen berücksichtigen dies und legen die Eier etwa in warmen Lebensräumen tiefer im schattigen Wald ab. Im Laufe ihrer Embryonalentwicklung gelangen die Eier meistens in die Laubschicht am Boden. Insgesamt werden etwa 200 der 4,5 mm langen und 1,2 mm breiten Eier abgelegt. Die Larven benötigen für ihre Entwicklung zwei volle Jahre und durchlaufen sieben Larvenstadien. Die im Herbst abgelegten Eier überwintern und entwickeln sich abhängig von den vorherrschenden Temperaturen im Laufe des darauf folgenden Sommers. Dem Sonnenlicht direkt ausgesetztes Bodensubstrat ermöglicht auf Grund der wärmeren Temperatur eine schnellere Entwicklung. Die Larven schlüpfen erst nach einer zweiten Überwinterung zwischen April und Juni des dritten Jahres. Häufig sitzen sie frei auf Blättern oder im Gras. Die ersten Imagines treten ab Juni auf und sind bis maximal Ende November zu beobachten.

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