Trypodendron lineatum,lineatus (Olivier, 1795)
Gestreifter Nutzholzborkenkäfer, Linierter Nutzholzborkenkäfer, Nadelholz-Ambrosiakäfer
Curculionidae, Rüsselkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Die Art ist in Europa verbreitet. Die Tiere sind monogame, polyphage Holzbrüter. Die adulten Käfer verlassen im Frühjahr die Überwinterungsstellen in der Bodendecke ab Ende März, wenn dort die Temperatur etwa 10 °C erreicht. Sie sind Frühschwärmer, die bereits bei einer Lufttemperatur von 16 °C fliegen. Dabei benötigen sie jedoch volle Helligkeit und Windstille. Die Käfer erscheinen nicht überall zur gleichen Zeit, da die erforderliche Mindesttemperatur an schattigen Orten später erreicht wird als an besonnten. Besiedelt wird vorzugsweise Holz mit Rinde, aber auch entrindetes Material wird angenommen, wenn es die für die Käfer richtige Feuchtigkeit besitzt. So ist im Februar oder März geschlagenes Holz meist für die früh schwärmenden Tiere nicht attraktiv, da es noch zu viel Wasser enthält.
Die Eiablage kann sich über Wochen hinziehen. Dadurch und durch den Wechsel des Brutstammes kann es scheinen, dass mehrere Generationen im Jahr vorkommen. Es gibt jedoch nur eine Generation im Jahr. Wenn der zuerst besiedelte Brutbaum stellenweise, etwa an der Oberseite, stärker austrocknet, verlassen ihn die Käfer und fliegen eine andere Stelle, gegebenenfalls auch einen anderen Baum an, um die Eiablage fortzusetzen. Auch kommen Folgebruten vor, die nach einem Regenerationsfraß einsetzen. Die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Insekt dauert sechs bis zehn Wochen. Daran schließt sich ein zwei bis dreiwöchiger Ernährungsfraß im Gangsystem an. Dieses wird ab Anfang Juli bis Mitte August verlassen, um in maximal 30 Meter Entfernung zum Schlupfort in der Streu zu überwintern.
Durch die Bohrtätigkeit und das Einbringen der Ambrosiapilze werden im Holz technische Schäden angerichtet, die jedoch nur von Bedeutung sind, wenn das Holz lange Zeit unbearbeitet lagert. Auch später eingeschlagenes Holz kann angenommen werden, wenn dessen Feuchte stimmt und in der Nähe bereits besiedeltes Holz vorhanden ist. Die Fraßgänge sind ein Grund, hochwertiges Schnittholz nur noch als minderwertige Ware absetzen zu können. Ausgetrocknetes und behandeltes Holz wird nicht besiedelt.
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Synonyme
Xyloterus lineatus