Melolontha melolontha (Linnaeus, 1758)
Feldmaikäfer, Gemeiner Maikäfer, Feld-Maikäfer
Scarabaeidae, Blatthornkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Die Art kommt im größten Teil Europas vor, ist aber im südlichen Mittelmeerraum selten. Die Nordgrenze der Verbreitung liegt in Südschweden. Im Osten geht die Verbreitungsgrenze durch Estland, den europäischen Teil Russlands und die Ukraine etwa auf der Linie Smolensk, Kursk, Charkiw, Saporischschja, Odessa.
Wie sein Name bereits andeutet und im Gegensatz zum ähnlichen Waldmaikäfer bevorzugt der Feldmaikäfer eher offene, unbewaldete Habitate. Der Unterschied ist aber nicht absolut, beide Arten können in aufgelichteten Altholzbeständen oder an Waldrändern vorkommen. Die Larven benötigen lockeren, gut grabfähigen, feuchten Boden, sie fehlen sowohl in sumpfigen wie in sehr bodentrockenen Lebensräumen. Die Larven kommen in einer Vielzahl von Lebensräumen, darunter Wiesen, Gärten und anderes Kulturland, vor.
Nach der Paarung im Frühling legen die Weibchen ihre Eier in den Boden. Sie graben sich dazu in weichen, vor allem sandigen, Boden bis in eine Tiefe von 15 bis 25 Zentimetern ein. Die 2 bis 3 Millimeter langen, weißlichen Eier werden in Gelegen von etwa 24 Stück abgelegt, jedes Weibchen legt normalerweise zwei solche Gelege ab. Die daraus nach 4 bis 6 Wochen schlüpfenden Larven, die in der Erde leben, bezeichnet man als Engerlinge. Sie ernähren sich von den Wurzeln verschiedener Pflanzenarten, sowohl Gräsern wie auch krautigen Arten, auch Wurzeln von Holzgewächsen werden ggf. abgeschält oder von außen geringelt.
Die Larven kriechen auf der Suche nach Wurzeln durch den Boden, wobei sie Strecken von etwa 70 Zentimeter zurücklegen können. Im Winter gräbt sich die Larve tiefer in den Boden, um Frösten zu entgehen. Der Feldmaikäfer besitzt, wie alle verwandten Arten, drei Larvenstadien. Der größte Fraßschaden wird vom dritten Stadium verursacht. Die erste Überwinterung erfolgt im zweiten Larvenstadium. Im zweiten Lebensjahr setzen die Larven den Fraß fort, wenn die Bodentemperatur auch in der Tiefe 7 °C überschreitet, meist im April. Im Spätsommer folgt die Häutung zur dritten Larve. Nach zweimaligem Überwintern verpuppen sich die Larven frei in einer Puppenkammer im Boden. Im Herbst schlüpfen dann die fertigen Käfer. Diese bleiben aber bis zum folgenden Mai noch in der Puppenwiege und kriechen erst dann aus der Erde, meist in durch das Wetter synchronisiertem Massenschlupf. Dabei liegt der Höhepunkt meist etwas später (zwei bis drei Wochen) als beim Waldmaikäfer. Insgesamt dauert die Entwicklung also drei Jahre. Die Lebensdauer der imaginalen Käfer beträgt davon etwa vier bis sechs Wochen. Die meisten Käfer sterben nach Paarung und Eiablage, etwa ein Drittel der Weibchen überlebt aber und legt nach erneutem Flug in ein Waldstück und Reifungsfraß ein weiteres Mal Eier, sehr wenige schaffen sogar ein drittes Mal.
Durch den mehrjährigen Entwicklungszyklus bedingt, kommen die Generationen mit Schlupf in verschiedenen Jahren normalerweise nie in direkten Kontakt miteinander. Typischerweise sind sie nicht gleichstark, sondern einzelne erheblich individuenreicher als die anderen. Dadurch kommt es zu charakteristischen Wellen mit Massenauftreten alle drei (bzw. vier) Jahre. Solche Jahre nennt man Maikäferjahr.
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