Meloe proscarabaeus Linnaeus, 1758
Schwarzblauer Ölkäfer, Schwarzer Maiwurm
Meloidae, Ölkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Die Käfer kommen in Europa, östlich bis Zentralasien vor. Sie leben an sandigen und offenen Stellen. Die Käfer sind in Mitteleuropa regional noch recht häufig. Insgesamt nimmt der Bestand aber ab, da der Lebensraum der Käfer, vor allem Wiesen, zunehmend verändert wird. Deswegen sind die Schwarzblauen Ölkäfer in Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet (3) eingestuft. Man findet sie von April bis Juni.
Die tagaktiven Tiere halten sich in der Regel am Boden auf. Sie ernähren sich von Pflanzenteilen. Bei Gefahr sondern sie zur Abschreckung von Feinden aus ihren Kniegelenken ein gelbes Wehrsekret, das den Giftstoff Cantharidin enthält.
Nach der Paarung legt ein Weibchen 5–6 Mal im Abstandstand von 1–2 Wochen jeweils 3000–9500 0,9–1,3 mm lange Eier 3–5 cm im Boden ab. Die Eier machen dabei 30–45 % seines Gewichts aus, weshalb es immer wieder Nahrung zu sich nehmen muss. Die Eier überwintern und die Larven, die Dreiklauer (Triungulinus) genannt werden, schlüpfen im nächsten Frühjahr. Die Dreiklauer klettern auf Blüten und klammern sich dann an Blütenbesucher. Passende Wirte sind solitäre Bienen, deren zugehörige Kuckucksbienen und Parasiten der Gattung Volucella. Der Wirt nimmt die Larve unfreiwillig in seinen Bau mit, wo letztere sich über die Larven des Wirts hermacht. Danach häutet sie sich zu einer kurzbeinigen, madenartigen und blinden Sekundärlarve L2, die den Honigpollenbrei auffrisst und sich drei Mal bis zur Sekundärlarve L5 häutet. Anschließend wandert sie aus dem Nest und häutet sich zu einer Scheinpuppe L6, die überwintert. Im Frühjahr schlüpft daraus eine Tertiärlarve L7, die wahrscheinlich keine Nahrung aufnimmt. Erst danach verpuppt sie sich und der fertige Käfer schlüpft von März bis Mai. Die Weibchen fressen sehr viel und können ihr Gewicht versechsfachen (Reifungsfraß). Anschließend paaren sie sich mehrfach.
Ein weiterer Verbreitungsweg der Dreiklauer stellt ihre Ansammlung an Spitzen von Grashalmen dar. Die orange-gelben Larven bilden dabei tagsüber Klumpen, die Bienen anlocken. Wenn diese ihren Irrtum bemerken, sind schon ein paar Larven übergewechselt. Dieses Verhalten wurde auf Wiesen beobachtet, auf denen genügend Blüten zur Verfügung gestanden hätten.
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