Loricera pilicornis (Fabricius, 1775)
Schwarzer Krummhornkäfer, Borstenhornläufer, Krummhornkäfer
Carabidae, Laufkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Die Art ist in Europa weit verbreitet, in Spanien und auf dem Balkan ist sie auf den Norden beschränkt. Außerdem kommen die Käfer holarktisch in Asien und Nordamerika vor.
Borstenhornläufer sind feuchtigkeitsliebend und an feuchte weiche Böden gebunden. Sie kommen in Wäldern, an Fluss- und Seeufern, in Mooren, aber auch auf den unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Kulturen regelmäßig und häufig vor. Die Art gilt als repräsentativer Vertreter der Carabidenfauna in Agrarökosystemen. Die Tiere sind teilweise gegen Pestizide unempfindlich. Außerdem sind sie flugfähig und besiedeln gerne neue Lebensräume. Dabei bevorzugen sie offene und lichtere Räume, weshalb sie häufig als Offenlandart eingestuft werden. Ebenso häufig werden sie zu den Ubiquisten gezählt.
Im Rahmen der Zunahme ökologisch betriebener Anbauflächen ist die Art in zahlreichen begleitenden Untersuchungen angeführt. Dabei scheint sie bei konventionellem Anbau und intensiver Nutzung häufiger aufzutreten als bei ökologischem Anbau und extensiver Nutzung. Von vier Bewirtschaftungsarten der Ackerflächen präferierte Loricera pilicornis die konventionell gepflügten Flächen gegenüber drei ökologischen Varianten. Wirtschaftsgrünland wurde vom Käfer deutlich gegenüber fünf unterschiedlich strukturierten Teilflächen des angrenzenden Niedermoors präferiert. Möglicherweise verstärkt der Artenreichtum naturnaher Biotope den Konkurrenzdruck für die Art.
Die Entwicklung vom Ei zum fertigen Käfer erfolgt in der warmen Jahreszeit, das Tier überwintert als Imago in Baumstubben, unter Moos oder Heidekraut. Die Eier werden im Frühjahr abgelegt, das Populationsmaximum liegt in Mitteleuropa im Herbst. Imago und Larve ernähren sich räuberisch, hauptsächlich von Springschwänzen. Der Käfer ist dabei überwiegend nachtaktiv. Er erreicht Geschwindigkeiten bis zu 20 cm pro Sekunde, allerdings bewegt er sich nur ruckartig über kurze Strecken. Die Fühler werden über der Beute zusammengeschlagen, die langen Haare daran dienen als Fangreuse, aus der die überraschten Beutetiere nicht mehr entkommen können. Sie werden anschließend mit den Oberkiefern zerkleinert.
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