Leptinotarsa decemlineata Say, 1824
Kartoffelkäfer, Erdäpfelkäfer, Zehnstreifen-Leichtfuß
Chrysomelidae, Blattkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Der Kartoffelkäfer ist heute weltweit verbreitet. Seine Heimat lag ursprünglich in Zentralmexiko. Später stellte man große Ansammlungen dieser Tiere in Colorado fest. Man glaubte so, dass der Herkunftsort dieses Käfers der US-Bundesstaat Colorado sei, und gab ihm seinen bis heute im englischsprachigen Raum gültigen Artnamen: Colorado potato beetle, zu deutsch „Colorado-Kartoffelkäfer“.
Seine ursprüngliche Nahrungspflanze war der Stachel-Nachtschatten (Solanum rostratum), der wie die Kartoffel zur Familie der Nachtschattengewächse gehört. Der Übergang auf die Kartoffel vollzog sich im Verlauf des Vordringens weißer Siedler in den USA, die dort ihre Kartoffelpflanzungen anlegten. In Europa wurde der Kartoffelkäfer erstmals 1877 in den Hafenanlagen von Liverpool und Rotterdam gesichtet. In Deutschland sind die ersten Funde für Mülheim am Rhein und Torgau ebenfalls für 1877 belegt. Bereits zu dieser Zeit wurde von erheblichen Anstrengungen berichtet, die Plage einzudämmen.
Der Kartoffelkäfer und seine Larven ernähren sich von Teilen der Kartoffelpflanze, daher auch der Name „Kartoffelkäfer“. Kartoffelkäfer können innerhalb kurzer Zeit ganze Felder kahl fressen. Es werden aber auch andere Nachtschattengewächse, insbesondere auch weitere Nutzpflanzen wie Aubergine, Paprika, Tabak und Tomaten befallen. Bevor der Mensch den Kartoffelanbau forcierte, lebte der Kartoffelkäfer vorwiegend an der Büffelklette, die mittlerweile als Neophyt auch Deutschland erreicht hat.
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