Hylotrupes bajulus Linnaeus, 1758

Hausbock, Balkenbock, Großer Holzwurm

Cerambycidae, Bockkäfer | Coleoptera-Käfer




Beschreibung

Die Käfer legen ihre Eier in totem Nadelholz, aber auch gerne in Gebäuden, hier besonders im Dachstuhl, ab. Sie kommen in der ganzen Paläarktis vor und wurden vom Menschen neben Nordamerika auch nach Südafrika und neuerdings sogar nach Australien verschleppt.

Aus dem in Holzspalten und Rissen abgelegten Ei schlüpft die Larve und frisst sich durch das Holz. Die Dauer der Entwicklung der Larve ist stark von verschiedenen Faktoren (beispielsweise Eiweißgehalt, Feuchte, Temperatur, Art des Holzes) abhängig und beträgt ca. 4–18 Jahre. Die Larven des Hausbocks befallen verbautes, also kein frisches Holz (Trockenholzinsekt). Er befällt ausschließlich das Splintholz von Nadelhölzern. Laubholz und das Kernholz von Nadelhölzern wird nicht befallen. Der Hausbock kann verbautes Nadelholz in relativ kurzer Zeit stark schädigen. Die Larven des Hausbocks sind in Deutschland die für Nadelschnittholz gefährlichsten tierischen Holzzerstörer. Seine Gefährlichkeit drückt sich auch in der Meldepflicht, wie sie in Deutschland in der Bauordnung einiger Bundesländer verankert ist, aus.

Im Gegensatz zum Holzwurm (Anobium punctatum) erkennt man eine Aktivität nicht an herausquellendem Holzmehl. Der Hausbock verstopft seine Gänge mit dem Fraßmehl und betritt diese nicht wieder. Der Befall bleibt daher sehr lange Zeit unentdeckt, da außer ovalen Ausflugslöchern von etwa vier bis sieben Millimeter Größe ein Befall rein äußerlich nicht festzustellen ist. Erst nach Aufritzen einer verbleibenden papierdünnen Holzhaut fällt der Befall auf. Ein aktiver Befall lässt sich z. B. durch hörbare Fraßgeräusche, frische Larven- oder Käferfunde, frische Ausflugslöcher etc. feststellen, ein sicherer Aktivitätsnachweis ist jedoch äußerst schwierig. Die Hausbocklarve benötigt eine Mindest-Holzfeuchte von ca. 12 %, wobei die ideale Entwicklungsfeuchte bei ca. 30 % liegt. Deshalb tritt ein Befall durch Hausbocklarven auch kaum in den freiliegenden Holzbauteilen von zentralbeheizten Räumen auf. Ganz anders verhält es sich bei verbauten Hölzern zum Außenbereich (z. B. ausgebauter Dachstuhl), hier entwickelt sich ein Mikroklima innerhalb des Holzquerschnittes, der den klimatischen Ansprüchen der Larven entgegenkommt. Der Befall konzentriert sich daher im Wesentlichen auf Dachstühle und Holzhäuser.

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