Harmonia axyridis (Pallas, 1771)

Asiatischer Marienkäfer, Vielfarbiger, Harlekin-Marienkäfer

Coccinellidae, Marienkäfer | Coleoptera-Käfer




Beschreibung

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Asiatischen Marienkäfers ist das östliche Asien.  Schon seit 1916 wird die Art in vielen Gebieten, durchaus erfolgreich, zur Biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. In zahlreichen Regionen sind entweder Tiere aus Kulturen und Gewächshäusern entkommen, oder sie wurden gleich mehr oder weniger unkontrolliert auch im Freiland ausgesetzt. Der Käfer hat sich so fast weltweit verbreitet.

Der Asiatische Marienkäfer frisst große Mengen von Blattläusen. Er kann pro Tag 100 bis 270 Blattläuse vertilgen. Allerdings verschmäht er auch andere weichschalige Insekten, Insekteneier und Larven nicht. Die Larven des Asiatischen Marienkäfers fressen wie andere Arten derselben Gattung auch Eier, Larven und Puppen der eigenen und anderer Marienkäferarten. Problematisch für einheimische Arten ist dabei das Vorkommen von Parasiten in der eingeschleppten Spezies. Marienkäfer vermehren und ernähren sich während der Überwinterung nicht. Insofern stellen sie für Gebäude keine Gefahr dar.

Natürliche Feinde hat er wenige, da er wie die meisten Marienkäferarten bei Gefahr durch Reflexbluten seine gelbe, bitter schmeckende und giftige Hämolymphe absondern kann. Das Weibchen legt seine Eier auf von Blattläusen befallenen Pflanzen ab. Aus diesen schlüpfen nach drei bis fünf Tagen die Larven, die zwei Wochen für ihre Entwicklung benötigen. In dieser Zeit kann eine einzelne Larve bis zu 1200 Läuse fressen. Nachdem sich die Larve auf einem Blatt verpuppt hat, vergehen fünf bis sechs Tage, bis die Imago schlüpft.

Ein besonderes Problem stellt der Marienkäfer für die Weinwirtschaft dar. Gerade zur Weinlesezeit verbringen die Marienkäfer die Nacht im vor Witterungseinflüssen relativ geschützten Bereich der Weintrauben. Gelangen die Marienkäfer im Zuge der Weinlese mit in die Verarbeitung der Trauben, so geht ihre Hämolymphe mit in die Maische oder Most über. Dies kann zu beträchtlichen Einbußen hinsichtlich der Weinqualität führen. Betroffene Weine werden in der Sensorik mit Beschreibungen wie „bitter, Paprika, Erdnussbutter, Spargel“ charakterisiert. Als Hauptgeruchskomponente, die der Hämolymphe des Marienkäfers entstammt, konnte mittlerweile die Substanz 2-Isopropyl-3-methoxypyrazin (IPMP) identifiziert werden.

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