Cicindela campestris Linnaeus, 1758
Feld-Sandlaufkäfer, Feldsandläufer
Carabidae, Laufkäfer | Coleoptera-Käfer
Beschreibung
Die Art ist in der Paläarktis, nördlich bis nach Lappland weit verbreitet. Sie bewohnt sonnige, trockene Gegenden, vor allem mit Sand- und Lehmböden vom Flachland bis ins Gebirge. Man findet sie von April bis September.
Die gut entwickelten, großen Augen und die langen, schlanken Beine weisen die Tiere als Jäger aus. Sie können kurze Strecken erstaunlich flink laufen, verharren dann aber wieder. Nähert man sich ungestüm, fliegen sie auf. Sie fliegen aber höchstens einige Meter und setzen sich dann so, dass sie dem Verfolger zugewandt sind. Dieses Spiel wiederholt sich mehrmals, bis der Käfer die Fluchtrichtung ändert und in einem Bogen zurückfliegt, oder sich im Gras verkriecht. Bei bewusstem Verfolgen zeigt sich, dass die Kraft deutlich nachlässt, wenn sich der Käfer mehrmals durch Fliegen der Verfolgung zu entziehen versucht.
Mit den Augen sieht der Käfer im Nahbereich sehr gut, so dass er auch flüchtige Beute überraschen kann. Er ernährt sich von Spinnentieren und kleinen Insekten. Er bevorzugt für seine Jagd offene Flächen mit keinem oder spärlichem Pflanzenbewuchs, z. B. sandige oder tonige Wege, auf denen Starten und Landen keine Schwierigkeiten bereiten, oder abgebrochene, der Sonne ausgesetzte Böschungen. An solchen Habitaten finden sich die Käfer meist in größerer Anzahl. An diesen Stellen legen sie auch ihre Eier ab.
Die Larven leben in selbstgegrabenen Erdgängen, wenige Zentimeter im Durchmesser und bis zu 40 Zentimeter tief, im gleichen Habitat. Sie ernähren sich wie die ausgewachsenen Tiere räuberisch. Bei Gefahr bringen sie sich durch Rückzug in ihren Gang in Sicherheit, sonst sitzen sie direkt an der Öffnung, die sie mit Halsschild und Kopf verschließen. Dabei ragen die großen spitzen Mandibeln nach außen. Nähert sich eine Beute auf etwa vier Zentimeter Entfernung, wird sie gepackt und anschließend ausgesaugt. Ein oder sogar mehrmals überwintert die Larve, bis sie sich am Grund ihrer Höhle verpuppt. Die Käfer schlüpfen im Herbst.
Da die Lebensräume des Feld-Sandlaufkäfers zurückgehen, wird die Art immer seltener. In Deutschland steht sie deshalb nicht nur unter Naturschutz, sondern ist gemäß Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Art.
Seite „Feld-Sandlaufkäfer“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Mai 2020, 10:37 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Feld-Sandlaufk%C3%A4fer&oldid=200265938 (Abgerufen: 12. Juni 2020, 15:02 UTC)