Bromius obscurus (Linnaeus, 1758)

Rebenfallkäfer, Schreiber, Weinlaub-Fallkäfer, Weinlaubkäfer

Chrysomelidae, Blattkäfer | Coleoptera-Käfer




Beschreibung

Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast über die gesamte Holarktis. Im Norden reicht es bis in den Norden Finnlands, Westsibirien, die Insel Sachalin und nach Kanada. In Großbritannien ist die Art sehr selten, mit je einem Fund in England und Schottland. Im Süden werden die Mittelmeerregion und die Türkei erreicht.

Der Käfer kann von Mai bis Oktober beobachtet werden. Sein Trivialname beruht darauf, dass sich der Blattkäfer bei Gefahr vom Blatt fallen lässt und sich tot stellt. Von der Art sind sowohl getrenntgeschlechtliche wie auch parthenogenetische Populationen, ohne Männchen, bekannt. Die parthenogenetischen Weibchen sind triploid.

Eier werden von weiblichen Imagines an der Blattunterseite oder in Spalten an der Pflanze abgelegt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven bereits und verkriechen sich im Boden. Dort werden zunächst kleinere, dann größere Wurzeln befressen. Die Überwinterung erfolgt im Boden. Die Larven entwickeln sich am Schmalblättrigen Weidenröschen, an Nachtkerzen oder an Wurzeln von Rebstöcken, deren junge Triebe hierdurch geschädigt werden können.

Im folgenden Frühjahr verpuppt sich die Käferlarve. Ab Mai erscheinen dann die Käfer. Imagines des Rebenfallkäfers fressen in Pflanzengewebe streifenförmige Löcher von ungefähr einem Millimeter Breite und zehn bis fünfzehn Millimeter Länge. Dies kann Stiele, Blätter oder auch Früchte seiner Wirtspflanzen betreffen. 

Die Art hat als Schädling im Weinbau größere Aufmerksamkeit gefunden. Schäden in Deutschland sind dabei nie in relevantem Umfang bekannt geworden. In Österreich gilt er heute als ökonomisch bedeutungslos und „nicht bekämpfungswürdig“. In Kalifornien war er früher einer der bedeutsamsten Schädlinge der Weinkulturen im San Joaquin Valley. Er ist hier heute ebenfalls ohne Bedeutung. Die Bekämpfung erfolgt dadurch, dass die Kulturen im Frühjahr geflutet werden, so dass die Tiere im Boden ertrinken.

Seite „Rebenfallkäfer“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Juni 2019, 09:39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rebenfallk%C3%A4fer&oldid=189880209 (Abgerufen: 12. Juni 2020, 11:11 UTC)

Synonyme

Adoxus obscurus