Adalia bipunctata (Linnaeus, 1758)

Zweipunkt-Marienkäfer, Zweipunkt

Coccinellidae, Marienkäfer | Coleoptera-Käfer




Beschreibung

Die Käfer sind in Europa und Asien sehr weit verbreitet und wurden auch nach Nordamerika eingeführt, verbreiteten sich in der Folge auch bis nach Mittelamerika. Sie bewohnen Gärten, Wälder und Hecken, kommen im Herbst aber auch in Häuser um dort zu überwintern. Wenn man einen im Winter in der Wohnung findet, sollte man ihn an einen kalten Ort (Dachboden) setzen. Frost schadet ihnen nicht. Bleiben sie den Winter über im Warmen, sterben sie. Normalerweise findet die Überwinterung unter Rinde und Moos statt.

Adalia bipunctata gehörte mit Coccinella septempunctata zu den beiden häufigsten Marienkäferarten in Europa, doch sind ihre Bestände seit der Einschleppung der invasiven Art Harmonia axyridis (Asiatischer Marienkäfer) besonders stark zurückgegangen. 

Die tagaktiven Tiere krabbeln rege auf Blättern umher, auf denen sie nach Blattläusen und Blattflöhen suchen, daher sind sie für den Gärtner sehr nützlich. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier auf eine Pflanze, die sich meist in der Nähe einer Blattlaus-Kolonie befindet. Die Larven leben und ernähren sich ähnlich wie die ausgewachsenen Tiere. Die Puppen hängen meist an der Unterseite eines Blattes. Aus den Puppen schlüpfen die vollständig entwickelten Käfer.

Bei der Fortpflanzung dieser Tiere gehen überraschenderweise 80 bis 90 Prozent weibliche Nachkommen hervor. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass das auf symbiotische Bakterien zurückzuführen ist, die in den Geschlechtszellen der Weibchen leben. Diese fördern bevorzugt die Vereinigung zweier X-Chromosomen und somit die Zeugung eines Weibchens. Weiter haben Forscher von der University of Western Australia in Perth 2005 herausgefunden, dass die Adalia bipunctata aufgrund ihrer Promiskuität ein hohes Risiko eingehen, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren. Dabei können über 90 Prozent der Marienkäfer einer Kolonie im Laufe eines Sommers infiziert werden.

Nach dem Überwintern beginnen Marienkäfer im Frühjahr, sich fleißig zu paaren. Alle zwei Tage wechseln die Käfer dabei ihre Partner und gehören so zu den paarungsfreudigsten Insekten. Beim Geschlechtsakt wird jedoch auch die Milbe Coccipolipus hippodamiae übertragen, die weibliche Marienkäfer unfruchtbar macht. 

Zweipunkte werden gewerblich gezüchtet und als Nützlinge zur Bekämpfung von Blattläusen im ökologischen Land- und Gartenbau eingesetzt.

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