Asellus aquaticus (Linnaeus, 1758)

Wasserassel

Asellidae | Malacostraca




Beschreibung

In mitteleuropäischen Oberflächengewässern kommen nur vier Asselarten vor, von denen drei aus Südosteuropa eingeschleppte Neozoen sind. Die Wasserassel ist die einzige heimische Art. Sie ist häufig in stehenden und fließenden Gewässern aller Art, bevorzugt aber nährstoffreiche Gewässer.

Sie kommen bevorzugt in Tieflandsgewässern vor, wo sie zwischen Wasserpflanzen oder auf organischem Detritus oder Totholz, seltener auch auf Schlamm- oder Sandgrund, leben. Es werden kalte und erwärmte Gewässer gleichermaßen besiedelt (Temperaturindifferenz), aber versauerte Gewässer mit niedrigem pH-Wert klar gemieden. Sie können auch in Brackwasser mit moderater Salzbelastung leben. Sie ernähren sich von zerfallenden Pflanzenresten, daneben schaben sie die organischen Überzüge (Periphyton oder Biofilm) aus Algen und Bakterien von Steinen und anderen Hartsubstraten ab. Sie können bei hoher Sauerstoffzehrung im Wasser einige Zeit bei sehr geringen Sauerstoffkonzentrationen oder sogar unter anaeroben Bedingungen überleben. Die Wasserassel ist mit einem Indexwert im Saprobiensystem von 2,8 ein Leitorganismus für stark verschmutzte Gewässer der Gewässergüteklasse III. Trocknen ihre Wohngewässer aus, graben sie sich in den Schlamm ein. Man kann die Asseln das ganze Jahr über finden, auch am Grunde vereister Gewässer.

Wasserasseln benutzen ihre Beine nicht zum Schwimmen, sondern bewegen sich durch Laufen fort. Sie leben auf dem Boden oder klettern auf Wasserpflanzen. Die Tiere wirken träge, doch können sie bei Gefahr sehr flink sein. 

Wie andere Bewohner des Makrozoobenthos dienen sie in der Nahrungskette oft als Futter für größere Fische. Dabei können sie die Kratzerkrankheit an die Fische übertragen, wenn sie selbst Kratzwürmer (Acanthocephala) beherbergen.

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