Triops cancriformis (Bosc, 1801)

Triopsidae | Branchiopoda-Kiemenfußkrebse




Beschreibung

Der etwa sechs bis acht Zentimeter lange Triops cancriformis (das größte bekannte Exemplar erreichte eine Länge von elf Zentimetern) wird im Mittel etwas größer als der amerikanische Triops longicaudatus und begnügt sich mit etwas geringeren Temperaturen (ca. 20 bis 24 °C) als diese Art. Triops cancriformis benötigt jedoch höhere Temperaturen als der im selben Lebensraum anzutreffende Schuppenschwanz (Lepidurus apus), der darum auch als „Frühjahrsschildkrebs“ bezeichnet wird, während der wärmeliebendere Triops als „Sommerschildkrebs“ gilt. Beide Arten sind typische Bewohner der sich im Frühjahr bildenden Überschwemmungstümpel der Flussauen.

Der griechische Gattungsname „Triops“ bedeutet „der Dreiäugige“. Etwas oberhalb der Komplexaugen besitzen die Tiere ein weiteres Lichtsinnesorgan, das Naupliusauge, ein Einzelauge (Ocellus) zur Wahrnehmung von Helligkeitsunterschieden. Die Arten der Gattung Triops haben etwa 35 bis 71 Paar blattförmiger Beine, die zum Schwimmen und zur Nahrungsaufnahme dienen. Das erste Beinpaar hat lange Y-förmige Fortsätze.

Triops cancriformis gilt aufgrund der Zuweisung der Fossilien im Steigerwald durch Ferdinand Trusheim im Jahr 1937 seit langem als erd- und stammesgeschichtlich langlebigste rezente Spezies ("Urzeitkrebs"). Neuere Untersuchungen, die sich nicht auf die Morphologie, sondern die Genetik stützen (Molekulare Uhr), kommen aber zu dem Ergebnis, dass Triops cancriformis bei einer Adaptiven Radiation in der Nähe der Kreide-Paläogen-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren entstanden ist.

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