Alpiscorpius germanus (C. L. Koch, 1837)
Deutscher Skorpion, Alpenskorpion
Euscorpiidae | Scorpiones-Skorpione
Beschreibung
Das relativ kleine Verbreitungsgebiet ist auf die östlichen Alpen beschränkt. A. germanus bewohnt in der Schweiz überwiegend Steinschutt- und Geröllfluren, Magerrasen der Hochlagen sowie Lärchenwälder in Höhenlagen bis zu 2250 m. In Österreich bewohnt die Art vergleichbare Habitate wie alpine und subalpine Schutt- und Blockhalden und warme Kiefernwälder, aber auch Rotbuchen- und Mischwälder mit viel Totholz und Felsbrocken sowie Trockenmauern und Ruinen und auch strukturreiche Gewässerufer.
A. germanus dürfte wie wohl alle Arten der Gattung Alpiscorpius Gliederfüßer jeder Art in der passenden Größe fressen. Zur Ernährung im Freiland ist sehr wenig bekannt, in der Schweiz wurden als Beutetiere Hundertfüßer der Gattung Scutigera und Waldameisen (Formica ssp.) nachgewiesen.
Angaben zur Paarungs- und Tragzeit liegen aus dem Freiland nicht vor. A. germanus ist wie alle Skorpione lebendgebärend (vivipar), die Jungtiere reißen sofort nach der Geburt ihre Embryonalhaut auf und klettern auf den Rücken der Mutter. Die Anzahl der Jungtiere ist nur von trächtigen Wildfängen aus der Schweiz bekannt, deren Junge im Labor zur Welt kamen; hier lag die Jungtierzahl je Weibchen zwischen 7 und 30, im Mittel bei 16. Wie bei Skorpionen üblich verlassen die jungen Skorpione ihre Mutter nach der ersten Häutung, diese erfolgt bei A. germanus nach 5 bis 9 Tagen.
Nach Gefangenschaftsbeobachtungen benötigen Männchen 4–5, Weibchen 5–6 Häutungen bis zur Geschlechtsreife, nach Braunwalder dürften die Tiere im Freiland dann ein Alter von 1 bis 2 (Männchen) bzw. mindestens 2 Jahren (Weibchen) haben. Beide Geschlechter haben im Normalfall wohl eine Lebenserwartung von 3 bis 4 Jahren. Angaben zu natürlichen Feinden oder Parasiten liegen aus dem Freiland nicht vor.
Die Gefährdungssituation wird in verschiedenen Gebieten unterschiedlich eingeschätzt. In Italien und Slowenien gilt die Art als ungefährdet, in der Schweiz als gefährdet, in Österreich als stark gefährdet.
Seite „Alpiscorpius germanus“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. September 2023, 11:07 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alpiscorpius_germanus&oldid=237226732 (Abgerufen: 5. November 2024, 08:37 UTC)
Synonyme
Euscorpius germanus (C. L. Koch, 1837)